Erlebnisse eines Bahnpendlers

Gestern (Montag) ging ich zuversichtlich zum Bahnhof, in der Hoffnung, dass ohne Streiks wieder die Normalität einkehrt. Aber Pustekuchen: Gleich am Morgen kam der Zug mit 10 Min Verspätung in IN an, und folgedessen (trotz entsprechend langem Aufenthalt) mit 10 Min Verspätung in MUC.
Am Abend kam dann der Zug auch schon mit über 5 Min zu spät an, und kam auch in IN wiederum mit knapp 10 Min Verspätung an.
Soviel zur Statistik.
Aber dem muß man natürlich auch entgegen halten, dass heute alles pünktlich lief - sogar die S-Bahn war pünktlich. Ich bin begeistert.
Leicht geschockt hat mich heute die Ankündigung des Bahn-Chefs Mehdorn, dass nun Entlassungen und Fahrpreiserhöhungen drohen.
Schauen wir mal, wie es in den nächsten Tagen laufen wird.

Soeben habe ich - wie vermutlich eine Menge anderer Pendler und Bahnkunden - die Pressekonferenz der GDL verfolgt. Und es ist wirklich unglaublich: Die GDL hat nicht schon wieder mit den Säbeln gerasselt und KEINE STREIKS angekündigt. Das heißt, ich kann mir heute noch eine Monatskarte kaufen und ab morgen einigermaßen beruhigt mit der Bahn zur Arbeit fahren. Natürlich abgesehen von den bei der Bahn üblichen Schwierigkeiten.

Man erfährt einfach nicht wirklich, was sich nun zwischen Bahn und GDL tut. Irgendwie sind jetzt wohl die Gespräche abgebrochen worden, und am Sonntag wird von der GDL entschieden, wie es weiter gehen soll. Super, dann erfahre ich frühestens am Sonntag, ob ich mir für ab Montag eine Monatskarte kaufen soll/darf/kann. Eigentlich habe ich andere Sachen zu tun, als mich nur um die Bahn und deren unzuverlässiges Gewerkschafts-Personal zu kümmern.
Warten wir es einfach mal wieder ab, dann sehen wir ja irgendwann, wie es weiter geht.

Hallo und willkommen im neuen Jahr 2008. OK, ich habe mich hier in den letzten beiden Monaten recht ruhig verhalten. Das lag erstmal daran, dass ich Urlaub hatte und somit nicht auf die Unzuverlässigkeit der Bahn angewiesen war, andererseits hatte ich die Nase auch voll von dem ganzen Hin und Her zwischen Bahn und GDL.
Was sagt man dazu: In den letzten Tagen haben sich die beiden Kleinkinder namens "Bahnvorstand" und "GDL" nicht zuletzt durch Vermittlung der Politik (danke an Herrn Tiefensee für die Einmischung) wieder an einen Tisch gesetzt, und ich war ja auch schon fast der Meinung, dass sich da endlich mal jemand einigt. So war ich auch der Meinung, dass ich mir ab nächsten Montag mal wieder ruhigen Gewissens eine Monatskarte zulegen kann. Aber Pustekuchen: Gerade habe ich auf der GDL-Website gelesen, dass keine Einigung erzielt wurde, und ein scheitern der Tarifverhandlungen nicht mehr ausgeschlossen sei. Das ganze entscheidet sich dann wohl am Sonntag. SUPER! Da wollte ich mir doch meine Monatskarte kaufen. Ich gehe mal davon aus, dass sobald ich mir eine Monatskarte gekauft habe, wieder Streiks angesagt sind.
GDL und Bahn: Ihr seid die Besten! Ein hoch auf diese Hochnäsigkeit und Maßlosigkeit.
Mal sehen, was wir morgen noch alles in den Medien von euch und euren Vorsitzenden/Vorständen hören! Ich bin jedenfalls stocksauer!

Ich bin heute noch immer platt: Heute war die Bahn richtig pünktlich. OK, die S-Bahn heute morgen hatte knapp 5 Minuten Verspätung. Aber das kann man ja verschmerzen. Alles in allem war aber heute mal alles pünktlich. Ich bin immer noch ganz von den Socken.
Die zweite gute Nachricht heute: Die Bahn wird diese Woche nicht streiken. Erst wieder ab Montag. Na da hab ich ja wieder Glück gehabt, dass ich am Freitag Frei habe und die Bahn nicht streikt. Erst wenn ich wieder zur Arbeit muß, fangen die Streiks wahrscheinlich wieder an.
Soviel für heute. Mal sehen, ob die Pünktlichkeit diese Woche noch ein bisschen anhält. Würde mich persönlich sehr freuen.

Erst mal so nebenbei: Mein Zug hatte heute Abend wieder mal 50 Minuten Verspätung. Tolle Leistung. Und dabei wird erst ab morgen gestreikt. Da ist wieder Autofahren angesagt.
Und schon sind wir beim heutigen Thema. Wie sich im letzten Eintrag erwähnt, kann ich mir die Bahnstreiks nicht mehr lange leisten. Das geht wirklich ans Geld. Morgen früh ab 02 Uhr bis Freitag früh 08 Uhr fahren ja wieder keine Züge. Das heißt, dass ich (wie auch viele andere Leidensgenossen) wieder mit dem Auto fahren MUSS! Und das ist dann nicht billig.
Ich habe mir das soeben mal ausgerechnet, auf welche Beträge ich für den Monat Oktober kommen werde, nur um zur Arbeit zu gelangen:
Da hätte ich zuerst mal meine Monatskarte, die 216,50 EUR kostet. Ist ja schon mal grundsätzlich ein sehr stolzer Preis. ZUSÄTZLICH muß ich aber, TROTZDEM ich diese Monatskarte gekauft habe, wegen der Streiks immer wieder mit dem Auto fahren. Damit komme ich auf Benzinkosten von 278 EUR. Somit zahle ich ganze 494,50 EUR! Danke Bahn! Dafür, dass die Lokführer mehr Geld bekommen (wollen), werde ich mein Geld sehr schnell los. Die treiben mich in den Ruin und wollen 30% Gehaltserhöhung. Wie soll das funktionieren. Langsam überlege ich mir wirklich, dass ich mir einen Job in der Nähe meiner Wohung suche. Zumindest wäre ich dann nicht auf dieses Chaos-Unternehmen Bahn angewiesen. Oder anders formuliert: Augen auf bei der Berufswahl. Den Tipp kann ich übrigens auch so an die Lokführer weitergeben!

Freitag war ja der Tag, an dem wieder mal Warnstreiks bei der Bahn statt fanden. Um dem aus dem Weg zu gehen, bin ich am Donnerstag und am Freitag mit dem Auto zur Arbeit gefahrne. Was das wieder kostet. Lange kann ich mir diese Streiks nicht mehr leisten. Besonders, weil man sich ja auch nicht wirklich darauf einstellen kann. Heute wollte ich mir für die Zeit ab morgen wieder eine Monatskarte besorgen, aber gerade habe ich gelesen, dass evtl. ab Dienstag ohne Vorankündigung wieder gestreikt werden soll. Es ist dann natürlich mehr als dumm, wenn ich da in München sitze, und nicht raus komme, weil kein Zug fährt. Und wer weiß, wie lange die Streiks dann andauern sollen. Gerade überlege ich mir, ob ich deswegen morgen und übermorgen auch wieder mit dem Auto zur Arbeit fahren soll. Kostentechnisch ist das mehr als unrentabel.
Bei der Bahn wurde der Streik ja ohne größeres Chaos abgehandelt, da für Freitag "Not-Fahrpläne" galten. Das ist aber meiner Meinung nicht der Verdienst der Bahn, sonder darauf zu begründen, dass viele Reisende (vor allem Pendler wie ich) von vornherein auf andere Verkehrsmittel, hauptsächlich das Auto, wechselten.
Aber wie gesagt: Kostentechnisch katastrophal!
Bin ja mal gespannt, wie die nächste Woche abläuft.